Freitag, 13. Dezember 2013

Neurologische körperliche Untersuchung


NIHSS (National Institute of Health Stroke Scale)

Patientendemonstration



Trömner-Reflex

Heute hatte ich die Gelegeheit diesen Reflex ausführlich von einer erfahrenen Fachärztin zu erlernen.


1) Die Patientenhand wird mit der spiegelbildlichen eigenen Hand gefasst. (Also mit der linken Hand die rechte Patientenhand greifen und bei der Untersuchung der anderen Patientenhand umgekehrt). Dabei umgreift die eigene Hand die Rückhandfläche des Patienten so, dass der Daumen die laterale Patientenhand fixiert und eigener Zeige- und Mittelfinger den Patientendaumen und -zeigefinger etwas auseinander drücken.

2) Die Patientenfinger krallenförmig vorspannen (also beugen).

3) Die Finger seiner anderen Hand flektiert man nun so stark und schnell, dass sie buchstäblich auf den eigenen Handballen "klatschen". Unterwegs berührt man dabei die Fingerendglieder der Patientenhand.

Positiv ist der Reflex, wenn sich Patientendaumen und- finger flektieren.


Wichtig:
- Zum Patienten:  "Halten Sie Ihre Hand gaaanz locker!" (Kurz die Patientenhand etwas loslassen, um zu schauen, ob er wirklich locker lässt und sie entsprechend absinkt).
- Bei Problemen: Bahnung (den Patienten beispielsweise währenddessen fest zubeißen lassen ).







Lehrbuch vs. Realität

Unterscheidung: periphere//zentrale Parese des N. facialis

Jeder hat irgendwann einmal gelernt, dass die periphere Fazialisparese dadurch erkennbar ist, dass auch die "Stirn mit herunterhängt". Aber ist das tauglich für den Klinikalltag?

Bereits zwei Fälle sind mir untergekommen, in der die Unterscheidung zwischen zentraler und peripherer Fazialisparese sehr schwer war. In beiden Fällen sahen die Stirnfalten auf beiden Seiten nahezu identisch aus. Auch ein "Aufziehen" des Auges war nur nach relativ kräftigem Zug und nur nach nach kaudal möglich.

Einziger Hinweis auf eine periphere Genese gab das "signe des cils", sprich, am betroffenen Auge waren die Wimpern beim Lidschluss deutlich weniger mit eingezogen.